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''Plasmakristall''

- aktuell! -


Dezember 2010




Kosmonauten
Kosmonauten zu Besuch im MPE:
Oleg Kotov, Mikhail Tjurin, Juri Baturin.
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Kosmonauten
Russische Raumfahrer zu Gast
in Garchinger Grundschule.
(Zum Vergrößern anklicken)


PK-3 Plus-Symposium: Russische Kosmonauten besuchen MPE und garchinger Schule

Wie schon in den vergangenen Jahren lud die Theorie-Gruppe des MPE zu einem zweitägigen Plasmakristall-Symposium ein, um die neuesten Ergebnisse des aktuellen Plasmalabors ''PK-3 Plus'' an Bord der ISS unter den Kooperationspartnern auszutauschen. Der Einladung folgten zahlreiche Gäste aus Russland (JIHT/RAS (vorm. IHED), RKK Energija, Tsup, Gagarin Kosmonauten-Trainings­zentrum), Frank­reich (Universität Orléans), Norwegen (Universität Tromsø), Japan, der Universität Kiel, der ESA, des DLR, sowie Industrie­partner aus Deutschland (Kayser-Threde). Junge Wissen­schaftler des MPE präsentierten Ergebnisse aus Experimenten mit PK-3 Plus, unsere russischen Partner resümierten den Stand der Experimente mit Komplexen Plasmen in der Schwerelosigkeit und zeigten inte­ressante Einblicke in den geplanten weiteren Ausbau des russischen Segments der Internationalen Raumstation für die Forschung. Weitere Beiträge des MPE thematisierten die für die nahe Zukunft für die Raumstation geplanten und z.T. bereits im Bau befindlichen Plasmaexperimente PK-4 und PlasmaLab.

Unter der russischen Delegation befanden sich u.a. die Kosmonauten Juri Baturin, Mikhail Tjurin und Oleg Kotov, die während ihres Aufenthalts auf der ISS jeweils Plasmakristall-Experimente durchführten. (Siehe Januar.) Mit einem kurzweiligen Filmbeitrag nahmen sie die Zuschauer mit an Bord der Raumstation und gaben faszinierende Einblicke in das Leben und die Arbeit im Erdorbit.

Zwei der russischen Raumfahrer konnten im Rahmen ihres Aufenthalts in Garching für einen Besuch der Grundschule Ost gewonnen werden. Arrangiert wurde der Besuch durch den MPE-Mitarbeiter Sergey Khrapak und dessen Frau. Oleg Kotov (45, Doktor der Medizin) und Mikhail Tjurin (50, Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik) wurden in der Aula der Schule von Rektorin Barbara Streidl, zahlreichen Kindern der Grundschule und des Physik-Leistungskurses des benachbarten Gymnasiums, sowie interessierten Eltern begeistert empfangen. (Bild links.) Michael Kretschmer vom MPE stellte die beiden vor und erläuterte kurz den Hintergrund dieser internationalen Zusammenarbeit zwischen den Raumfahrern und den Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts.

Nach zwei Kurzfilmen über den Aufenthalt auf der Internationalen Raum­station ISS, die von Kotov, Tjurin und Kretschmer live kommentiert wurden, bot sich die Gelegenheit für die Schüler, Fragen zu stellen, was ausgiebig genutzt wurde; dutzende Finger schnellten in die Höhe und zeigten den Weltraumfahrern das große Interesse der Kinder am Thema Raumfahrt. Alle Fragen zu Start und Landung, nach dem Essen, dem Schlafen, dem Tagesablauf und dem Werdegang eines Astro- bzw. Kosmonauten wurden aus erster Hand beantwortet. Auch der Spaß kam dabei nicht zu kurz: ''Wie funktioniert die Weltraumtoilette?'' - Tjurin: ''Gut.''

Die älteren Schüler erkundigten sich nach Risiken des Aufenthalts im Weltraum für Mensch und Maschinen durch kosmische Strahlung. Und alle im Auditorium waren ergriffen von Tjurins Worten, dass der Aufenthalt im Weltraum zwar ein einzigartiges Erlebnis sei, das jeder Raumfahrer jederzeit wieder zu erleben bereit wäre, jedoch das schönste sei, nach der Landung aus der Schwerelosigkeit wieder die Erde zu spüren, andere Menschen zu sehen und vor allem wieder bei der Familie zu sein.

Zum Abschluss bedankte sich die Schule herzlich bei allen Akteuren und die Kosmonauten übergaben signierte Gastgeschenke, so dass den Schülern dieser 'Besuch aus dem Weltraum' noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Weitere Berichte aus der Lokalpresse:
- Zwei Männer, die aus dem All kommen (Münchner Merkur)
- Am schönsten ist die Landung auf der Erde (Süddeutsche Z.)


Oktober 2010



Zero-G

Videoclips von der 14. DLR-Parabelflugkampagne

Im Herbst 2009 nahmen Mitarbeiter von MPE und JIHT (ehem. IHED, Moskau) an der 14. vom DLR organisierten Parabelflug-Kampagne am Flughafen Köln-Bonn teil. Ziel war der erste Test der ''Zyflex''-Plasmakammer, die im Rahmen des ''PlasmaLab''-Programms in einigen Jahren die For­schung des MPE an komplexen Plasmen an Bord der Inter­natio­nalen Raumstation fortsetzen soll.

Wie schon des öfteren wurde die Kampagne per Video dokumen­tiert. Zwei Clips, die hierbei entstanden sind, sollen hier vorgestellt werden:
''Dance of the Particles'' ist ein 'Musikvideo', das die während der Schwerelosigkeit gewonnenen Messdaten – die Dynamik von gela­denen Mikropartikeln in einem Raumtemperatur-Plasma – mit pas­sender Musik in Szene setzt.
''Fly me to the Moon'' ist eine kurzer 'Lehrfilm' über physikalische Begebenheiten während eines Parabelflugs.
Gute Unterhaltung!

Dance
''Dance of the Particles''

(MPEG4 Video, 80 MB)

  Moon
''Fly me to the Moon''

(MPEG4 Video, 65 MB)


In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf unsere Videoseite hinweisen, wo auch ältere Filme nun in einem zeitgemäßen Format (für Experten: MPEG4/h.264 codec) zur Verfügung gestellt werden.
Probleme beim Abspielen? Versuchen Sie es mit QuickTime: Gratis-Download!


September 2010



PK-4/IBP
PK-4/IBP-Parabelflug-Aufbau,
zum Vergrößern anklicken.
(Bild: M. Kretschmer)


'First Light' bei PK-4/IBP

Das in den letzten Jahren im MPE entwickelte Plasma-Experiment PK-4 hat einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Zielgerade genommen: Zum ersten Mal wurde die Gleichstrom-Plasmaröhre nun in einer für den künftigen Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS ausgelegten Konfiguration in Betrieb genommen.

Um das Gerät auf der ISS betreiben zu können, muss es vom Labor- in ein Flugmodell weiterentwickelt werden, das sich durch kleinere Abmessungen, geringeres Gewicht und höhere Robustheit auszeichnet. Hierzu wurden die Plasmaröhre, sowie die zum Betrieb nötigen Elektronik-, Optik-, Gas-, Vakuum- und Kamera­module auf einer Trägerplatte ('Integrated Base Plate', IBP) montiert, die später in einem hermetisch dichten Behälter von etwa 70cm Länge auf der Raumstation, genauer im EPM-Rack des europäischen Columbus-Moduls, untergebracht werden soll.

Die IBP mit PK-4 wurde im Parabelflug-Aufbau montiert, wo sie während der ESA-Parabelflug-Kampagne im Oktober zum ersten Mal unter Schwerelosigkeit getestet werden soll. MPE-Wissenschaftler und Ingenieure reisen hierzu nach Bordeaux, wo sie PK-4/IBP in den Airbus A300 ''Zero-G'' einbauen und die verschiedenen Komponenten während der Schwerelosigkeitsphasen auf Herz und Nieren prüfen werden.

PK-4 wird von der ESA gefördert und soll 2012 auf der Internationalen Raumstation die Nachfolge der Plasma-Experimente ''PKE-Nefedov'' und ''PK-3 Plus'' antreten. Im Gegensatz zu diesen verwendet PK-4 allerdings ein Gleichstromplasma, um haupt­sächlich komplexe Plasmen im flüssigen Zustand zu untersuchen.

PK-4 Img1 PK-4 Img1 PK-4 Img1
Erstes Licht in der PK-4/IBP Plasmaröhre (Zum Vergrößern anklicken!)


Januar 2010



Kotov on ISS
Kosmonaut Oleg Kotov mit
PK-3 Plus auf der ISS
(© RKK Energia/MPE)


25. Plasmakristall-Mission auf der ISS

Ende Januar findet die 25. Durchführung des Plasmakristall-Experiments an Bord der ISS statt. Zum 12. Mal kommt dabei das PK-3 Plus-Plasmalabor des MPE zum Einsatz. PK-3 Plus befindet sich seit 2006 auf der ISS und löste dort das vorige Experiment PKE-Nefedov, das bereits 2001 als erstes physikalisches Experiment auf die Raum­station kam, ab. Ein MPE-Team befindet sich zu dieser Mission im winterlichen Moskau und leitet die Ex­peri­mente vom Kontroll­zentrum in Koroljov aus. An Bord der ISS wird Kosmonaut Oleg Kotov, Flug­ingenieur der Expedition 22, die Experimente ausführen. Dazu stehen an drei Tagen jeweils 90 Minuten zur Verfügung. Zum ersten Mal wird PK-3 Plus dabei im MIM-2 Modul der ISS unter­gebracht sein und zusätz­liche Über­tragungszeit von NASA-Kommu­nikations­satelliten wird für eine nahezu durch­gehende Video­verbindung zur ISS sorgen, was zur Über­wachung des Experi­ment­ablaufs äußerst nützlich ist.

Die 25. Plasmakristall-Mission wird sich mit binären Mischungen beschäftigen, bei denen das (Ent-) Mischung­verhalten von zwei ver­schiedenen Teilchen­sorten untersucht wird. Solche Mischungen kommen z.B. bei (industriell gebräuchlichen) granularen Medien und nichtmischbaren Flüs­sigkeiten vor, wie z.B. Wasser und Öl. In der Schwere­losigkeit kann im komplexen Plasma das Verhalten der einzelnen Teilchen durch Video­beobachtung analysiert werden, was z.B. bei realen Flüs­sigkeiten auf ato­marer Ebene kaum möglich ist.

Zum wiederholten Mal wird unsere Mitarbeiterin Mierk Schwabe in ihrem extBlog über die aktuellen Ereignisse in Moskau berichten.

Weitere Informationen: Pressemitteilung des MPE.



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Letzte Änderung: 2011-01-03
Ansprechpartner: Michael Kretschmer mail
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