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![]() Das Bild rechts zeigt einen Plasmakristall im Labor (Seitenansicht). Staubteilchen schweben in einem Argon-Plasma über einer Hochfrequenz-Elektrode (unten). Der Bildausschnitt beträgt horizontal ca. 2 cm. (Vergrößern.) Wenn Sie das Bild mit dem Mauszeiger berühren, sehen Sie eine Draufsicht auf eine Kristallebene. (Javascript muss aktiviert sein.) Man beachte die regelmäßige Anordnung der Teilchen. Die Schwerkraft spielt eine besondere Rolle im Aufbau von Plasmakristallen. Unter den Schwerkraftbedingungen im Labor lassen sich im wesentlichen nur zweidimensionale Plasmakristalle bilden. Dies liegt an der Sedimentation der Mikropartikel, die man verwendet, um den Kristall aufzubauen. Unter Schwerelosigkeit lassen sich große, dreidimensionale Plasmakristalle bilden. Deshalb betreibt unser Institut, neben der Erforschung von Plasmakristallen im Labor, auch Forschung unter Schwerelosigkeit, etwa auf Parabelflügen und Raketenexperimenten, als komplementäres Standbein zur Laborforschung. Im März des Jahres 2001 wurde das Plasmakristall-Experiment PKE-Nefedov unseres Instituts in Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur und dem Institut für hohe Energiedichten (IHED, heute ''Joint Institute for High Temperatures'', JIHT), Moskau, als eines der ersten wissenschaftlichen Experimente überhaupt an Bord der neuen Internationalen Raumstation ISS durchgeführt. Insgesamt konnten im Orbit 45 Experimente mit komplexen Plasmen erfolgreich durchgeführt werden. Im August 2005 wurde PKE-Nefedov außer Dienst gestellt. ![]() (Das PKE-Logo enhält externe Links zu den Kooperationspartnern) Mehr komplexe Plasmen im Weltraum...
(Bild links: Missionsemblem ©MPE/MK. Klicken Sie auf das Bild für eine Beschreibung.) Es wurde von der Mannschaft Expedition 12 (William McArthur, Valery Tokarev) im Januar 2006 in Betrieb genommen. Mehr hierzu siehe 'Aktuelles (2006)'. Im selben Jahr führte auch der deutsche Astronaut Thomas Reiter das Plasmakristall-Experiment 3 Plus in zwei Missionen je dreimal durch. PK-3 Plus setzt die Erfolgsgeschichte von PKE-Nefedov fort. Viele Neuerungen im Aufbau versprechen völlig neue Ergebnisse mit höherer Genauigkeit und damit einen noch tieferen Einblick in die Physik komplexer Plasmen. Im MPE wird auch bereits an der nächsten Generation von Experimenten mit komplexe Plasmen gearbeitet: PK-4. Im Gegensatz zu PKE-Nefedov und PK-3 Plus verwendet PK-4 eine Gleichspannungs-Glimmentladung um das Plasma zu erzeugen. Wohingegen die ersten Experimente optimiert für das Studium von Plasmakristallen waren, ist PK-4 ideal für die Untersuchung von Flüssigkeiten auf dem kinetischen Level individueller Teilchen. Das Experiment befindet sich zur Zeit in der Entwicklungsphase und soll 2014 auf die Raumstation gebracht werden. Dort wird es im europäischen Modul ''Columbus'' (Bild: NASA) installiert und betrieben werden. Entwicklung und Bau der Plasmaexperimente für die Internationale Raumstation werden von der europäischen Raumfahrtagentur ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR gefördert. ... und im LaborNeben den laufenden Experimenten in Schwerelosigkeit betreibt das MPE auch zahlreiche Plasmakammern im Labor auf der Erde. So stehen ein Paramagnet-Labor und ein Hochfeld-Labor zur Verfügung, wo in letzterem komplexe Plasmen mit Magnetfeldern bis zu 4 Tesla untersucht werden können. Plasmakammern mit adaptiven Elektroden und Streifenelektroden erlauben das Manipulieren der Teilchen durch zusätzliche elektrische Felder. Eine Thermophoresekammer ermöglicht außerdem die Untersuchung von Plasmakristallen bei verschiedenen Temperaturen.Weiterhin befasst sich eine Gruppe mit der medizinischen Anwendung von Niedertemperaturplasmen. In Zusammenarbeit mit einer münchner Klinik wird die Anwendung einer Plasmakanone zur quasi kontaktfreien Sterilisation z.B. von Wunden untersucht.
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