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''Plasmakristall''

- aktuell (2011) -


Dezember 2011

xmas card
(Bild: Uwe Konopka)

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

Die ''große Christbaumkugel'' ist unsere PlasmaLab-Kammer, die von Uwe Konopka
entwickelt und von unseren MPE Werkstätten gefertigt wurde. Vielen Dank an alle.
G.M.


Oktober 2011

Ringberg
Schloss Ringberg am Tegernsee,
Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft


Skvortsov
Kosmonaut Alexander Skvortsov mit
PK-3 Plus auf der Raumstation ISS
(Bilder: MK)

Kosmonauten im Schloss: PK-Symposium auf Ringberg

Das alljährliche Plasmakristall-Symposium der MPE Theoriegruppe mit dem Untertitel ''10 Jahre komplexe Plasmen auf der ISS'' wurde 2011 auf Ext. linkSchloss Ringberg hoch über dem Tegernsee abgehalten. Die Mitarbeiter, sowie Kollegen aus Moskau, Vertreter der Firmen Kayser-Threde (München) und Roskosmos (Moskau) erklommen die Tagunsstätte der Max-Planck-Gesellschaft auf dem Ringberg bei Kreuth. Zu den geladenen Gästen zählten auch die russischen Kosmonauten Ext. linkYuri Baturin, Ext. linkOleg Kotov und Ext. linkAlexander Skvortsov, die alle das Plasmakristall-Experiment des MPE auf der Inter­nationalen Raumstation ISS durchgeführt haben.

An drei Tagen wurden im Tagungsraum des Schlosses Erfahrungen, Ergebnisse und Neuigkeiten rund um das Plasmakristall-Experiment ausgetauscht. Alexander Skvortsov (Bild links) berichtete von seinem Aufenthalt an Bord der Orbitalstation und beeindruckte mit künstlerischen Aufnahmen der Erde aus dem Weltraum. Ein bayrischer Abend rundete das Treffen gemütlich ab und vertiefte die Kontakte zwischen den Kollegen in Russland und Deutschland.

Agenda des Meetings zum Download: PDF

Group
Vergrößern: Gruppenbild 1, Gruppenbild 2.


September 2011

Zyflex Dodec


Zero-G
A300 Zero-G (Bild: MK)

Zero-G Zero-G
Zero-G Zero-G
Die MPE Parabelflieger in Bordeaux und
die Besucherwarteschlange zum ZERO-G
am Tag der Luft- und Raumfahrt in Köln.
(Bilder: AL, MK, UK. Zum Vergrößern anklicken.)

MPE PlasmaLab an Bord des A300 ZERO-G

Zum zweiten Mal wurde das MPE-Projekt 'PlasmaLab' ausgewählt, an einer DLR-Parabelflug-Kampagne teilzunehmen. Drei Tage standen in Bordeaux für die Schwerelosigkeitsforschung zur Ver­fügung, sowie zwei Flugtage in Köln, wo der Airbus A300 ZERO-G zusammen mit PlasmaLab am Tag der Luft- und Raumfahrt am Flughafen Köln-Bonn besichtigt werden konnte. Sechs MPE-Mitarbeiter, sowie ein Kollege vom Institut für Hoch­temperaturforschung (JIHT) aus Moskau nahmen an der Kampagne teil und führten die Experimente mit PlasmaLab in der Schwere­losigkeit durch.

Zwei Kammern kamen hierbei zum Einsatz, sowie ein neuer Hochfrequenz-Generator: Die Zyflex-Kammer ist eine zylindrische Plasmakammer mit flexibler Geometrie, bei der der Abstand der Elektroden während des Betriebs verändert werden kann. Mit wenigen Handgriffen können auch z.B. die Platten­elektroden gegen Gitter­elektroden getauscht werden. Damit stehen vielfältige Möglichkeiten für Experimente in einem weiten Parameterraum zur Verfügung.

Kammer Ebenfalls im Experiment-Aufbau befand sich die Dodekaeder-Kam­mer, eine Plasmakammer mit völlig neuartigem Design. Zwölf Elektroden in einer fußballartigen Anordnung bilden ein sphärisches System zur Erzeugung eines isotropen Plasmas. Diese Kammer befand sich im Parabelflug-Aufbau, wurde jedoch noch nicht betrieben. Der dafür entwickelte neuartige Hoch­frequenzgenerator wurde aber an der Zyflex-Kammer mit Erfolg getestet.

PlasmaLab soll in Zukunft die Nachfolge der vom MPE erfolgreich betriebenen Plasmakammern an Bord der Internationalen Raum­station (PKE-Nefedov, PK-3 Plus und PK-4) antreten. Die Ent­wicklung von PlasmaLab wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.

Mehr über die Kampagne in den Medien:

Juli 2011

Maxwell
James Clerk Maxwell
(1831-1879)


James Clerk Maxwell-Preis für Gregor Morfill

Morfill Die Amerikanische Physikalische Gesellschaft (APS) vergibt all­jährlich einen Preis für her­ausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Plasma­physik. Dieses Jahr wurde der Preis zum ersten Mal an einen Deutschen und zum ersten Mal für das Gebiet 'komplexe Plasmen' vergeben. Der Preis­träger ist Prof. Gregor Morfill, Direktor am MPE und Leiter der Arbeits­gruppe 'Theorie/­Komplexe Plasmen'.

Die APS würdigt hiermit die Leistungen Morfills auf dem Gebiet der staubigen Plasmen: Die Entdeckung von Plasma­kristallen, die Arbeiten zur Struktur der Saturnringe, sowie die Forschung an komplexen Plasmen unter Schwere­losigkeit auf Parabel­flügen und auf der Internationalen Raumstation ISS, was sich in über 500 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften manifestiert. Prof. Morfill widmet sich sowohl der theoretischen Astro-Plasma­physik, als auch der bahnbrechenden Anwendung von Plasmen in der Medizin.

Der Preis wird seit 1975 zu Ehren des schottischen Physikers Ext. linkJames Clerk Maxwell (1831 - 1879) verliehen, auf den u.a. die grund­legen­den Gleichung, die elektromagnetische Wellen beschreiben, zurück­gehen. Der Preis ist mit einem Geldbetrag dotiert. Die Ver­leihung findet im November auf einem Meeting der APS in den USA statt.

Siehe auch: Ext. linkAPS website (english)

Herzlichen Glückwunsch!


Mai 2011



ICPDP6
ICPDP6-Logo © TH/MK/MPE

MPE/Theorie Gastgeber der ICPDP6 in Garmisch-Partenkirchen

Die zum sechsten Mal stattfindende internationale Konferenz zur Physik komplexer (staubiger) Plasmen (ICPDP) wurde dieses Mal von der Theorie-Gruppe des MPE, die 1994 maßgeblich an der Entdeckung kristalliner Zustände in solchen Plasmen beteiligt war, organisiert. Über 200 Plasmaphysiker aus aller Welt fanden den Weg nach Bayern und stellten ihre neuesten Forschungsergebnisse am Fuß der Zug­spitze in Garmisch-Partenkirchen vor. Auf dem Programm standen über 50 Vorträge und 200 Poster in drei Postersitzungen, die nicht nur wegen des Freibiers sehr gut besucht wurden.

Zwei weitere ''social events'' boten reichlich Gelegenheit, die Kontakte zu den internationalen Kollegen zu pflegen: Eine Exkursion führte die Teilnehmer zum Kloster Ettal und zum König-Ludwig-Schloss Linder­hof und ein bayrischer Abend bot ein geselliges Beisammensein mit einheimischer Küche und Musik. Bis spät in die Nacht wurden Physiker auf der Tanzfläche gesichtet!

Die nächste ICPDP wird voraussichtlich 2014 in Delhi, Indien statt­finden. Vorige Tagungsorte waren u.a. Orléans (Frankreich, 2005) und Ponta Delgada (Azoren, 2008).

Weitere Informationen: Agenda, Liste der Vorträge (pdf), Liste der Poster (pdf), Webseite, Bilder.

Group
Die Konferenzteilnehmer (Bild: A. Semenov. Zum Vergrößern anklicken.)


März 2011



Diss. Schwabe
''Dynamical effects in fluid complex
plasmas'', Dissertation von
Dr. Mierk Schwabe (München 2009)


Dissertation über komplexe Plasmen erhält Preis der EPS

Mierk Dr. Mierk Schwabe, die in der Theorie/­kom­plexe Plasmen-Gruppe des MPE promoviert hat, wurde nun eine besondere Ehre zu Teil. Ihre Dis­sertation mit dem Titel ''Dynamical effects in fluid complex plasmas'' wurde von der Euro­päischen Physi­kalischen Gesel­lschaft (EPS), Abteilung Plasma­physik, mit dem Promo­tions­preis 2011 aus­ge­zeichnet. Mit diesem Preis wird außergewöhnliche Arbeit junger Forscher während ihrer Doktorarbeit im Bereich der Plasmaphysik honoriert.

Der EPS-Preis wird im Rahmen der jährlichen Tagung der Plasmaphysik-Sparte verliehen. Er beinhaltet ein Preisgeld, eine drei­jährige Mitgliedschaft in der Europäischen Physikalischen Gesell­schaft, sowie die Möglichkeit, die Doktorarbeit in einem Vortrag während der EPS-Konferenz, die dieses Jahr in Straßburg stattfinden wird, vorzustellen.

Dr. Schwabe hat sich während ihrer Promotion mit Komplexen Plasmen beschäftigt – ionisierte Gase, in denen sich Mikrometer große Kügelchen befinden. Sie hat dabei Effekte untersucht, die auch in normalen Flüssigkeiten auftreten, so wie beispielweise die Ausbreitung von Wellen und die Bildung von Tropfen und Blasen. Dabei hat sie gezeigt, dass sich auch eine geringe Anzahl von nur einigen tausend Teilchen wie eine Flüssigkeit verhalten kann – eine Größenordnung, die in herkömmlichen Flüssigkeiten einigen Nano­metern entspricht. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung des Verständnisses von Nanoflüssigkeiten.

Weiterführende Links: Ext. linkDissertation herunterladen.


Februar 2011

Krikalev
Kosmonaut Sergej Krikaljow mit dem
Plasmakristall-Experiment PKE-Nefedov
an Bord der Raumstation ISS (März 2001)


Nefedov logo
10 Jahre Plasmakristall-Forschung
an Bord der ISS

10 Jahre Plasmakristall im All

Wir schreiben das Jahr 2001. Am 28. Februar dockt das russische Transport-Raumschiff Progress M-44 mit Versorgungsgütern an die Internationale Raumstation ISS an. Diese besteht zu diesem Zeitpunkt nur aus den russischen Modulen Sarja und Swesda und dem amerikanischen Unity-Modul. An Bord befindet sich seit etwa vier Monaten die erste Manschaft Ext. link''Expedition 1'' bestehend aus Sergej Krikaljow, Juri Gidzenko und William Sheperd. An Bord von Progress M-44 gelangt das erste von MPE und dem russischen Partnerinstitut Ext. linkIHED entwickelte Plasmakristall-Experiment ''PKE-Nefedov'' in die Orbitalstation. Am 3. März wird das Gerät aus dem Transporter geholt und zum ersten Mal im All in Betrieb genom­men. (Siehe Bild links) Der Beginn einer Erfolgsgeschichte der Plasmaforschung unter Schwerelosigkeit.

Komplexe Plasmen bestehen aus mikroskopischen Teilchen, die in einem Nieder­temperatur-Plasma(?) (das mit einer Hoch­frequenz­spannung in Argon-Gas unter vermindertem Druck erzeugt wird) elektrisch aufgeladen werden und dann miteinander wechselwirken. Unter günstigen Bedingungen können sich die Teilchen regelmäßig anordnen und einen Plasmakristall bilden, jedoch stört die Schwer­kraft auf der Erde diesen Prozess. Unter Schwerelosigkeit können sich große, ausgedehnte Kristalle bilden, weshalb diese Experi­mente bevorzugt im Weltraum durchgeführt werden.

In den vergangenen zehn Jahren wurden nun Plasmakristall-Experimente von MPE und IHED (seit 2008: JIHT) auf der ISS erfolgreich durchgeführt, zuerst mit ''PKE-Nefedov'' (2001-2005), später mit dessen Nachfolgemodell ''PK-3 Plus'' (ab 2006). Dabei kamen in insgesamt 27 Messreihen an 85 Tagen (mit jeweils ca. 90 Minuten Experimentzeit) 23 Kosmonauten zum Einsatz. Das macht die Plasmakristall-Experimentreihe des MPE zu einem der am häufigsten betriebenen Experimente an Bord der ISS. Die Ergeb­nisse wurden in zahlreichen Artikeln in referierten Fach­zeit­schriften publiziert.

Siehe auch Video: Ankunft von PKE-Nefedov auf der ISS (2001).



Aktuelles 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005


Letzte Änderung: 2012-01-10
Ansprechpartner: Michael Kretschmer mail
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